Psychoenergetik nach Peter Schellenbaum

Psychoenergetik (manchmal auch Leibpsychotherapie genannt) ist die von dem Schweizer Psychoanalytiker Peter Schellenbaum (1939 - 2018) in den 1990er Jahren entwickelte Psychotherapieform, die er selbst so beschreibt:

„Psychoenergetik ist der tiefenpsychologische Zugang zur Energieerfahrung als einer Grunderfahrung des Daseins, die Lebenshemmungen auflöst und die Voraussetzung für seelisches Wachstum schafft. Sie ordnet die inhaltliche Analyse der Kindheitserinnerungen, der aktuellen Lebenssituation und des sich in Symbolen aussprechenden Zukunftspotentials eines Menschen einem gemeinsamen Kriterium unter, nämlich, ob Leben bewegt oder verhindert wird. Sie fördert das Gespür für die stärkste Emotion, der zu folgen es in einem gegebenen Moment ankommt, und für den körperlichen Ausdruck der Psyche.“ (Die Wunde der Ungeliebten)

Im gemeinsamen Gespräch achtet der Therapeut, der sich hier als "Regieassistent" und auf gleicher Stufe stehender Begleiter versteht, auf "Energiesignale" als "Klopfzeichen aus dem noch Ungelebten" und damit Hinweisen auf Stellen möglicherweiser blockierter Lebensenergie. Das kann z. B. ein Stocken in der Atmung, eine Veränderung des Tonfalls, der Gestik oder der Mimik oder eine sanfte, noch unbewußte körperliche Bewegung sein. Durch Befreiung dieser Lebensenergie kann diese frei fließen und ihr schöpferisches Potential entfalten.

Die Psychoenergetik eignet sich für akute Krisensituationen genauso wie für die Veränderung von tiefer sitzenden Schwierigkeiten. Sie lässt sich gut mit den anderen hier vorgestellten Methoden Reiki und Meditation verbinden. 

Schellenbaum lehrte diese Methode, die er als Weiterentwicklung der Tiefenpsychologie C. G. Jungs begriff, in dem von ihm gegründeten Institut für Leibpsychotherapie/Psychoenergetik in Orselina am Lago Maggiore/Schweiz in einer mehrjährigen Ausbildung, die ich 2005 abgeschlossen habe.

Die hierfür nötige Diplomarbeit wurde in überarbeiteter Form 2018 in einer Fachzeitschrift veröffentlicht ("Ergebnisse der Säuglingsforschung unter dem Blickwinkel der Psychoenergetik nach Peter Schellenbaum" Psychoanalyse & Körper 2018, Nr. 32, 17(1), 88-123)